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Good Practices aus den Projekten KlikK aktiv und KlikKS

Ulrich Wolski, ehrenamtlicher Klimaschutzpate der Ortsgemeinde Bennhausen und Gemeinderatsmitglied, präsentierte den Zuhörer:innen im Dorfgemeinschaftshaus, welche Möglichkeiten es in Bennhausen gibt, um einen Beitrag zur Wärmewende zu leisten. Der Klimaschutzpate erörterte mögliche Alternativen zur Nutzung fossiler Brennstoffe, welche aufgrund der steigenden CO2-Bepreisung perspektivisch teurer werden. Neben den Alternativen wie dem Ausbau von Solarflächen und Wärmepumpen sowie dem Heizen mit Brennholz oder dem Einsatz von Biofuels erklärte Wolski eine Lösung, die für die gesamte Dorfgemeinschaft effizienter und langfristig kostengünstiger sein könnte.

Nahwärmeverbund als zukunftsfähige Alternative

Die Idee, die vom Klimaschutzpaten für den Ort Bennhausen vorgeschlagen wird, sieht eine zentrale Heizung für zahlreiche Häuser vor, die mit Holzhackschnitzeln betrieben wird. Dabei handele es sich um einen geeigneten Betriebsstoff, weil dieser preiswert und – da nachwachsend – langfristig verfügbar ist. Am effizientesten wäre die Verwendung von Holzhackschnitzeln dabei in Kombination mit der Erschließung eines Wärmenetzes im Ort, sodass ein zentraler Brennofen alle an das Netz angeschlossenen Gebäude mit Wärme versorgt.

Finanziell wäre die in dieser Form erzeugte Wärme günstiger als die Nutzung von Öl oder Gas. Mit dem langfristig eingesparten Geld könnte zuzüglich von Fördermitteln ein Nahwärmenetz in Bennhausen finanziert werden. Weiterhin könnten überschläglich rund 180 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Ein Förderantrag zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie für ein mögliches Nahwärmenetz wurde über die Kommunalrichtlinie gestellt.

Charakteristisch für die Region Mittleres Moseltal ist eine hohe Konzentration von KlikK Aktiv-Kommunen in der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach (Landkreis Bernkastel-Wittlich). Von insgesamt zehn aktiven Kommunen in der Pilotregion stammen sechs aus dieser Verbandsgemeinde, davon drei aus dem Alftal (Ortsgemeinden Bengel, Kinderbeuern und Bausendorf). Einerseits belegt dies eine hohe Sensibilität für das Thema Klimaschutz in der Verbandsgemeinde, anderseits ermöglicht die räumliche Nähe Synergien. Im Februar 2020 haben die Klimaschutzpat:innen aus Alftal gemeinsam mit dem Gewerbeverein und der Energieagentur Rheinland-Pfalz die Energiekarawane für kleine und mittlere Unternehmen organisiert. Nach der Auftaktveranstaltung in den Räumlichkeiten eines in Kinderbeuern ansässigen Unternehmens mit etwa 30 Teilnehmern wurden anschließend Energiechecks in fünf Unternehmen durchgeführt.

Die Gemeinde Neunkirchen beteiligte sich seit Ende 2018 am Projekt KlikK aktiv der Energieagentur Rheinland-Pfalz.

Austausch der alten Ölheizung

Ende 2020 sollte im Bürgerhaus, die in die Jahre gekommene Ölheizung ersetzt werden. Die Modernisierung auf eine neue, energieeffiziente Wärmepumpentechnik sollte in der Gemeinde zu einem deutlich geringeren Energieverbrauch führen.

Dies entlastet nicht nur den Haushalt der Gemeinde sondern schont zudem die Umwelt. „Die Heizungsanlage im Bürgerhaus Neunkirchen ist auf Wärmepumpentechnik umgestellt“, sagt Martin Jung und zeigt stolz die Anlagetechnik, die hinter dem Gemeindehaus steht und für die er selbst die Betongrundlage gebaut hat.

95 Prozent der benötigten Energie für das Gemeindehaus wird selbst erzeugt

In diesem Jahr wurden zusätzliche Photovoltaik-Module auf das Dach des Gemeindehauses installiert, die die Wärmepumpe mit dem Strom versorgen. Zu der bereits bestehenden 13,86 Kilowatt Peak (KWp) Photovoltaik-Anlage, die seit rund zehn Jahren umweltfreundlichen Strom einspeist, wurde eine neue 4,95 KWp Photovoltaik-Anlage zugebaut. „Damit wollen wir bis zu 95 Prozent der Energie selbst erzeugen, die das Gemeindehaus mit Mietwohnung benötigt“ fügt der Bürgermeister der kleinen Hunsrückgemeinde, die 147 Einwohner zählt, an.

Die Gemeinde hat dafür eine BAFA-Förderung in Höhe von 35 Prozent bekommen. Dazu kam ein Zuschuss des Energieunternehmens Westenergie AG aus einem firmeneigenen Förderprogramm von 1.500 Euro. Diese Maßnahmen sparen jährlich 17,5 Tonnen CO2 ein.

Insektenfreundliche Wiese wurde gestaltet

Auf Initiative des Klimaschutzpaten und des Ortsbürgermeisters wurde im Ortskern eine insektenfreundliche Wiese angelegt. So werden Natur- und Artenschutz mit allen Sinnen erlebbar.

Das Engagement für die Nachhaltigkeit geht viele Jahre zurück

Die Gemeinde Neunkirchen engagiert sich aber seit vielen Jahren für den Klimaschutz und Nachhaltigkeit.

Dazu sagt der Klimaschutzpate Pestemer: „Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Aber es ist das Einfache, was praktisch so schwierig ist: Die Umwandlung der vorrangig auf Holzproduktion ausgerichteten Wälder auf klimastabile Dauermischwälder. Dazu ist es notwendig, Waldbewirtschaftung und Bejagung derart in Balance zu bringen, dass ohne kostenaufwendige Schutzmaßnahmen mit Gatterbau und Zäunen, sich eine selbsttätige Naturverjüngung durchsetzen kann.“

Indem die Ortsgemeinde Neunkirchen in Verantwortung für ihren Gemeindewald diesen Weg beschritten hat und mit einem hoch engagierten Jagdteam, das mehrheitlich vonseiten der Dorfbewohner, dem Ortsgemeinderat und Ortsbürgermeister unterstützt wird, weiterhin verfolgt, sind die Erfolge mittlerweile sichtbar geworden.

Nur pestizidfreie Agrar- und Grünflächen in der Gemeinde

Darüber hinaus hat 2015 der Ortsgemeinderat einstimmig beschlossen, alle gemeindeeigenen Agrar- und Grünflächen nur noch nach den von der EU vorgegebenen Öko-Richtlinien zu bewirtschaften. Seitdem ist dieser Beschluss Bestandteil der Pachtverträge an gemeindlichen Flächen.

Hohes Potenzial in den ländlichen Gemeinden für die Energie- und Agrarwende

Zur Frage, was er anderen kleinen Gemeinden raten würde, sagt Pestemer: „Ländliche Ortsgemeinden haben das Potential, hinsichtlich der nachhaltigen Ressourcennutzung für die Energiegewinnung und Nahrungsmittelproduktion ein hohes Maß an Selbstversorgung zu gewährleisten. Dies wird in Zeiten des durch den Menschen mitverursachten Klimawandels eine immer größere Bedeutung erhalten. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die demokratische Selbständigkeit auch der kleinen Ortsgemeinden durch eine hinreichende aufgabenorientierte finanzielle Grundausstattung vonseiten der Bundes – und Landespolitik gewährleistet wird. Dies sind Investitionen in eine wirksame Nachhaltigkeit, dies ermutigt auch junge Mitbürgerinnen und Mitbürger sich für das Gemeinwohl von Mensch und Natur einzusetzen.“

Die Gemeinde Carlsberg (Landkreis Bad Dürkheim, 3.487 Einwohner:innen) startete als Pilotkommune im Projekt KlikKaktiv im Herbst 2019. Zum Auftakt luden die Carlsberger Klimaschutzpat:innen zu einer ersten Zukunftswerkstatt ein. Mehr als 60 Bürger:innen beteiligten sich an dem Abend und brachten
Ideen für mehr Klimaschutz im Ort ein. Aus der Zukunftswerkstatt entstanden vier Arbeitsgruppen zu den Themen: Erneuerbare Energien und Energieeffizienz, Mobilität, Klimaschutz im Alltag und Biodiversität. Die Kommune hat zwei ehrenamtliche Klimaschutzpat:innen.

Folgende Maßnahmen konnten angestoßen und teilweise bereits umgesetzt werden:

  • Errichtung einer Ladesäule für Elektroautos
  • Umrüstung der letzten ca. 90 Straßenlampen auf energiesparende LED-Technik. Damit wurden alle 370 Lampen im Ort auf LED umgerüstet
  • Kochbus für die Vorschulkinder der beiden Kindergärten der Initiative „Rheinland-Pfalz isst besser“
  • Gestaltung eines Klimaschutzlogos für Carlsberg „Klimaschutz Carlsberg-Hertlingshausen“
  • Mehrgenerationengarten Carlsberg, 1.Sieger bei „Deutschland
    summt“ 2020 im Bereich kommunalen Flächen
  • Insektenfreundliche Begrünung der Verkehrsinseln in der Gartenstraße
  • Errichtung einer Bienenweide in der „Ramser Hohl“ und auf dem Waldfriedhof
  • Veranstaltung im Bürgerhaus zum Thema „Start in die Garten- und Pflanzsaison“
    mit Vorträgen von Jürgen Buhmann und dem NABU
  • Pflanzung einer Klimalinde mit dem Haus der Nachhaltigkeit

 

Der KlikKS-Ort Bliesmengen-Bolchen stellt sich auf seiner Homepage als einer der schönsten Orte des Saarlandes dar, wo „Jung und Alt zusammenhalten und mit viel Heimat“. Dieser Zusammenhalt hat nicht nur dazu geführt, dass der Ort 2023 die Goldmedaille im bundesweiten Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ gewonnen hat. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auch im gelebten Klimaschutz vor Ort, den die Bewohner selbst und aktiv mitgestalten.

Vor einigen Jahren gab es Überlegungen, auf einer exponierten Gemeindefläche einen Windpark zu bauen. Es gab viele Stimmen, die sich gegen das Vorhaben ausgesprochen haben. Aus diesem Grund wurde 2022 eine Bürgerbefragung durchgeführt. Die gesamte Gemeinde und vor allem die direkt betroffenen Orte Bebelsheim, Bliesmengen-Bolchen und Habkirchen entschieden sich gegen Windkraft im Wald.

In Bliesmengen-Bolchen war man sich bewusst, dass Nichtstun der größte Fehler beim Ausbau der Erneuerbaren Energien und Klimaschutz wäre. Das Ergebnis wurde daher als Auftrag betrachtet, selbst aktiv zu werden. Man entschied sich für die Nutzung von Sonnenenergie durch Photovoltaikanlagen. Passend dazu entwickelte der Biosphärenzweckverband Bliesgau ein Solarkataster.

Gleichzeitig startete im Saarland das Projekt KlikKS, dem sich die Gemeinde Mandelbachtal mit ihrem Ortsteil Bliesmengen-Bolchen anschloss. Der Ort stellte vier Klimaschutzpaten, bereits aktive Bürger im Klimaschutz, die von KlikKS bei ihrer Arbeit und Vernetzung in der Region unterstützt wurden. Einer dieser Klimaschutzpaten ist der Ortsvorsteher.

In den folgenden Monaten wurden die Klimaschutzpaten in vielfältiger Weise aktiv:

  • Sie berieten interessierte Bürger zu Fragen der Energieeffizienz (z. B. Absenkung der Vorlauftemperatur von Heizanlagen).
  • Sie gaben Empfehlungen zur Installation von PV-Dachanlagen und Balkonkraftwerken.
  • Sie organisierten Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale und der Landeskampagne „Energieberatung Saar“ zu aktuellen energierelevanten Themen.
  • Sie führten eine Kinderferienwoche zu Klima- und Naturschutzthemen sowie gesunder Ernährung durch.
  • Und schließlich suchten sie nach einer geeigneten Freifläche für einen Solarpark im Ortsteil.

Der Ortsvorsteher und Klimaschutzpate wurde schnell fündig. Gemeinsam mit dem Ortsrat, dem Klimaschutzmanager und einem potenziellen Investor konnte er auch den Grundstückseigentümer überzeugen und ein Konzept entwickeln. Dabei war die Zusammenarbeit mit dem lokalen Energieversorger entscheidend, da die Kapazität des Stromnetzes die maximale Größe der PV-Freiflächenanlage bestimmte.

Die politische Beratung verlief reibungslos: Sowohl der Orts- als auch der Gemeinderat stimmten einstimmig für die geplante Freiflächenanlage – trotz der bevorstehenden Kommunalwahl. Die beauftragte Firma stammt aus dem Saarland und zog weitere Unterauftragnehmer aus der Region hinzu. Im Juni 2024 starteten die Vorarbeiten für die Unterkonstruktion. Der Netzanschluss und die Inbetriebnahme der PV-Anlage sind für Herbst 2024 vorgesehen.

Bliesmengen-Bolchen ist damit einer der Vorreiter auf dem Weg zu einer klimaneutralen Energieversorgung im Saarland geworden – ein wahrhaft „goldener“ Ort.

Zahlen:

Der Solarpark Bliesmengen-Bolchen in der Gemeinde Mandelbachtal sieht eine Leistung von etwa 1.500 kWp bzw. 1,5 MWp (Modulleistung) vor, mit einem prognostizierten jährlichen Stromertrag von über 1.500.000 kWh. Dadurch können jährlich etwa 923 Tonnen CO₂ eingespart werden. Durch verschiedene Sensibilisierungs- und Beratungsangebote wurden zusätzlich 17 Tonnen CO₂-Einsparung erreicht.

Ein Klimatag ist eine lokale Veranstaltung der Nachbarschaft, die sich den vielfältigen Aspekten von Klima- und Ressourcenschutz widmet. Dazu zählen nachhaltige Stadtentwicklung und Landwirtschaft, Lebensmittel und Produkte, urbane Reparaturkultur, Erneuerbare Energien und „grüne“ Mobilität. Klimatage sind eine großartige Gelegenheit, lokale Akteure und Bürger nachbarschaftlich zusammenzubringen, um Wissen zu teilen, Netzwerke zu bilden, für freiwilliges Engagement zu begeistern und gemeinsam Spaß zu haben. Für einen Tag wird die Nachbarschaft zu einem besonderen Ort, an dem sich die für Klima- und Ressourcenschutz engagierten Initiativen mit ihren Angeboten und Informationen präsentieren und zeigen, wie sich jeder Einzelne einbringen kann.

Der Vorteil für den Bezirk wie auch den Kiez: Menschen aller Altersgruppen und Hintergründe können auf einfache Weise erreicht werden – etwa ältere Menschen, Jugendliche, Familien oder Kinder. Die unmittelbare Nähe zu den Bürgern und das offene Format ermöglichen einen kurzen oder intensiveren Austausch.

Mögliche Akteure, die zum Gelingen eines Klimatages beitragen können:

  • Lokale Umwelt- und Klimaschutzinitiativen: Gruppen, die sich auf spezifische Themen wie Ressourcenschonung, Reparatur, Mobilität oder Erneuerbare Energien konzentrieren.

  • Bildungseinrichtungen: Schulen, Universitäten, Stadtteil- und Weiterbildungszentren können Workshops oder Informationsstände anbieten.

  • Lokale Unternehmen: Vor allem Unternehmen mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit, wie Bioläden, Second-Hand-Läden, Fair-Trade-Shops oder umweltfreundliche Start-ups.

  • Food Trucks und Caterer: Anbieter von nachhaltigen oder regionalen Lebensmitteln.

  • Künstler- und Musiker(-gruppen): Für Unterhaltung und um Klimaschutzbotschaften in kreativer Form zu vermitteln.

  • Sport- und Freizeitvereine: Sie können Aktivitäten organisieren, die zum Thema passen, wie Fahrradtouren oder Upcycling-Workshops.

  • Kommunale Vertreter: Bezirke, Polizei (z. B. Prävention, Fahrradcodierung) und andere kommunale Mitarbeiter, die über lokale Klimaschutzmaßnahmen und Partizipationsmöglichkeiten informieren.

  • Wissenschaftler und Experten: Für Fachvorträge und Diskussionsrunden.

  • Nichtregierungsorganisationen (NGOs): Engagierte Personen und Gruppen, die sich konkret vor Ort im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit einbringen.

  • Freiwillige: Unentbehrlich für die Organisation und Durchführung des Tages.

Ein Klimatag bietet somit auch kleineren Vereinen oder NGOs die Möglichkeit, ihr Angebot zu bewerben oder Mitstreiter zu finden. Die Koordination, Kommunikation und Beschaffung von Fördermitteln zur Umsetzung des Klimatages lag in der Hand eines Klimaschutzpaten, der dazu einen Leitfaden entwickelt hat, damit sich das Konzept sowohl in Berlin als auch bundesweit verbreitet.

Herausforderungen in der Organisation

Eine wesentliche Herausforderung in der Zusammenarbeit gab es mit dem Ordnungsamt, da die Beantragung von Genehmigungen langfristig erfolgen muss. Eine weitere Anforderung ist, dass 3,5-Tonnen-LKWs die Straße absperren müssen. Diese Auflagen machen es nicht nur für Ehrenamtliche schwer, sondern stellen auch für andere beteiligte Akteure, wie das Stadtteilzentrum, Hürden dar.

Und natürlich spielt das Wetter eine Rolle: Die Veranstaltung sollte im Frühjahr oder Herbst stattfinden, um gute Bedingungen zu gewährleisten.

Der Download für den Leitfaden ist über diesen Link verfügbar.

Angelehnt an den Tag des offenen Denkmals dient der Tag des offenen Heizraumes dazu, zu zeigen, was in der unmittelbaren Nachbarschaft im Bereich Energiewende und Klimaschutz bereits erreicht wurde und welche innovativen Lösungen sich bewährt haben.

An einem Samstag wurden mehrere Stationen organisiert, die zu festgelegten Zeiten besucht werden konnten. Der Ablauf könnte beispielhaft wie folgt aussehen:

  1. 09:00 bis 10:30 Uhr
    Solarthermie im Schwimmbad im kommunalen Bereich

  2. 10:30 bis 12:00 Uhr
    Photovoltaikanlage im privaten Bereich (Mietermodell)

  3. 13:00 bis 14:30 Uhr
    Wärmepumpe oder allgemeine Sanierung im privaten Bereich

  4. 14:30 bis 16:00 Uhr
    Heizanlage einer Schule oder des Feuerwehrgerätehauses

  5. ganztägig
    Verbraucherzentrale-Mobil für Energieberatung und Terminvereinbarungen

Durch dieses Programm konnte umfangreiches Wissen vermittelt und aufgezeigt werden, was in den Kommunen bereits unternommen wurde und welche Maßnahmen noch erforderlich sind, um die Energieversorgung der Zukunft zu sichern. Die Veranstaltung verdeutlichte am Beispiel der Wärmeplanung in Deutschland, dass nicht nur die Verwaltung, sondern auch die Bürgerschaft überzeugt werden muss – denn letztlich ist sie es, die die Maßnahmen umsetzt. Ein positiver Effekt war, dass den Bürgern anschaulich gezeigt wurde, welche Klimaschutz- und Energiewendemaßnahmen bereits aktiv sind und welche für die Zukunft geplant sind.

Unterstützung und Beratung

Das Projekt wurde von der Thüringer Energieagentur, den beteiligten Kommunen und der Verbraucherzentrale Thüringen unterstützt, die Energieberater an den einzelnen Stationen zur Verfügung stellten. Interessierte Bürger konnten direkt vor Ort Termine für eine individuelle Energieberatung vereinbaren. Besonders interessant waren die Vorstellungen zur kommunalen Versorgung, etwa die Solarthermieanlage im Freibad oder das Blockheizkraftwerk (BHKW) an der örtlichen Schule.

Rolle der Klimaschutzpaten

In diesem Projekt übernahmen die Klimaschutzpaten verschiedene Aufgaben: Sie stellten einerseits ihre eigenen technischen Lösungen vor und unterstützten andererseits dabei, weitere Personen zu gewinnen, die ihre Bemühungen im Klimaschutz, private Energieversorgung und die dahinterstehenden Ideen präsentieren wollten.

Steckersolargeräte werden aufgrund steigender Stromkosten und dem Wunsch nach klimafreundlichem Strom immer populärer und ermöglichen es auch Mieter:innen oder Haushalten mit geringerem Einkommen, ihren eigenen Strom zu erzeugen. Auch in kleinerem Rahmen ist ein Umstieg von fossilen Energieträgern auf Erneuerbare Energien ein wichtiger Schritt zu mehr Unabhängigkeit und Klimaschutz. Um diesen Wandel zu unterstützen, setzen einige Kommunen auf Förderprogramme für Steckersolargeräte. Solche Programme wirken als Beschleuniger der Energiewende – selbst dann, wenn es sich um kleine Förderbeträge handelt.

Fallbeispiel: Gödenstorf

Eine Klimapatin aus Gödenstorf, einer Gemeinde mit rund 1.000 Einwohnern im Landkreis Harburg in Niedersachsen, setzte sich dafür ein, ein solches Förderprogramm vor Ort einzuführen. Von der Idee bis zur Umsetzung der Förderrichtlinie mit einem Gesamtvolumen von 3.000 Euro vergingen nur drei Monate. Für Module mit einer Leistung zwischen 300 und 800 Watt wird ein Zuschuss von 150 Euro gewährt, wodurch insgesamt 20 Haushalte gefördert werden können.

Da die Klimapatin zugleich Ratsmitglied ist, brachte sie die Idee selbst im Gemeinderat ein und wurde anschließend beauftragt, eine Richtlinie auszuarbeiten und vorzustellen. Die Herausforderung bestand darin, ein niedrigschwelliges und dennoch rechtssicheres Dokument zu erstellen.

Tipps der Klimapatin für interessierte Bürger*innen:

  1. Sich trauen loszulegen
    Die Investitionssumme seitens der Kommune ist gering. Legt einfach los und traut euch, die Idee im Rat einzubringen!

  2. Nach guten Beispielen suchen
    Schaut nach Gemeinden ähnlicher Größe mit bestehenden Richtlinien als Vorlagen. Das spart Zeit und Aufwand.

Die Klimapatin aus Gödenstorf stellt Interessierten gerne ihre Vorlage zur Verfügung. Zur Bekanntmachung der Förderrichtlinie wurde eine Informationsveranstaltung organisiert, die einen Fachvortrag zu Steckersolargeräten und deren Anwendung umfasste. Interessierte Bürger*innen konnten vor Ort Fragen stellen und sich über die Nutzung informieren.

Unterstützung durch die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN)

Im Rahmen des Projekts KlikKS unterstützte KEAN bei der Suche nach Orientierungshilfen aus anderen Kommunen und bei der Erstellung der Richtlinie. Die Hauptarbeit jedoch leistete die Klimapatin der Gemeinde.

Ablaufplan zur Einführung eines Förderprogramms für Steckersolargeräte

  • Schritt 1: Die Idee und ein Praxisbeispiel aus einer anderen Kommune im Rat präsentieren, idealerweise von einer Kommune in der Nähe.

  • Schritt 2: Einen Entwurf der Richtlinie erarbeiten.

  • Schritt 3: Eine Informationsvorlage in Zusammenarbeit mit Ratsmitgliedern erarbeiten.

  • Schritt 4: Falls notwendig, die Richtlinie nach Rückmeldungen von Ratsmitgliedern überarbeiten.

  • Schritt 5: Die finale Beschlussvorlage in Zusammenarbeit mit Ratsmitgliedern erarbeiten und im Rat verabschieden.

  • Schritt 6: Nach der Beschlussfassung die Antragsformulare erstellen.

  • Schritt 7: Bekanntmachung der Richtlinie im Rahmen einer Informationsveranstaltung mit fachlichem Input zu Steckersolargeräten.

Durch diesen strukturierten Prozess konnte Gödenstorf ein niedrigschwelliges Förderprogramm für Steckersolargeräte etablieren und das Interesse und Engagement der Bürger:innen für den Klimaschutz fördern.

Um positiv auf Klimaschutz und Klimafolgenanpassung aufmerksam zu machen, haben Klimaschutzpat:innen in Wuppertal-Cronenberg sowie in Leichlingen, Greven und Steinfurt blaue Blütenmeere entlang der Vorgärten und Straßen geschaffen. Dieses Projekt dient nicht nur dem Insekten- und Vogelschutz, sondern stärkt auf positive Weise das Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutzthemen. Die Bürger:innen können beim Spaziergang oder während der Fahrt das in Gemeinschaft geschaffene Werk und das Summen der Insekten genießen.

Die Projektidee stammt ursprünglich aus Leichlingen und wurde von einer Klimaschutzpatin nach Wuppertal-Cronenberg gebracht. Dort begeisterte sie weitere Akteure in Greven und Steinfurt. Die Umsetzungen zeigen, dass das Projekt vielseitig anpassbar und nahezu überall durchführbar ist.

In Cronenberg wurden über betterplace und eine Aktion der Sparkasse Spendengelder in Höhe von 4.000 Euro gesammelt. Davon wurden rund 10.000 heimische Pflanzenzwiebeln, Stauden und Sträucher gekauft, die an einem Samstag im Oktober an einem öffentlichen Ort an Mitbürger*innen verteilt wurden, damit diese die Pflanzen in ihren Vorgärten anpflanzen konnten.

In Greven und Steinfurt beantragten die Klimaschutzpaten gemeinsam beim Kreis Steinfurt Fördermittel und erhielten rund 4.500 Euro für den Kauf von Blumenzwiebeln. Zusätzlich zu Verteilaktionen fanden gemeinsame Pflanzaktionen mit Bürger*innen und Schulen statt. Diese gemeinsamen Aktionen auf öffentlichen Flächen fördern die Akzeptanz und regen zum Austausch an. In Greven entstand so ein fast fünf Kilometer langes „blaues Blühband“ durch die Stadt.

Eine begleitende Öffentlichkeitsarbeit über lokale Medien, Internetseiten, Social Media, Plakate und Handzettel war entscheidend für den Erfolg des Projekts. Die Klimaschutzpaten erstellten eine Projektmappe mit Listen geeigneter Pflanzen und Pflanzanleitungen, um das Nachahmen des Projekts in anderen Kommunen zu erleichtern

Ziele des Projekts

  • Biodiversität erhöhen: Frühblüher schaffen in den frühen Monaten ein Nahrungsangebot für Insekten.
  • Thema sichtbar machen: Die auffällige blaue Farbe des Blühbands lenkt Aufmerksamkeit auf die Themen Biodiversität und Naturschutz. Durch breite Berichterstattung in der lokalen Presse wurde das Projekt bekannt gemacht.
  • Gemeinschaft stärken: Gemeinsame Pflanzaktionen fördern die Teilhabe, den Austausch und die aktive Mitgestaltung der Nachbarschaft.

Vorgehen

  1. Beschaffung der Blumenzwiebeln und Stauden: Diese erfolgt durch ehrenamtliche Klimaschutzpaten.
  2. Pflanzanleitungen: Die Klimaschutzpaten erstellen und drucken Pflanzanleitungen für die ausgewählten Pflanzen.
  3. Verteilung der Pflanzen: Blumenzwiebeln und Stauden werden kostenlos an Bürger*innen verteilt, die diese dann im eigenen Vorgarten oder auf öffentlich sichtbaren Flächen pflanzen.
  4. Gemeinsame Pflanzaktionen (optional): Bei von den Klimaschutzpaten organisierten Pflanzaktionen werden die Blumenzwiebeln und Stauden gemeinsam vor Ort eingepflanzt.
  5. Kontinuierliche Pressearbeit: Aktionen und Ergebnisse werden regelmäßig in Zeitungen und anderen Medien vorgestellt.

Finanzierung

Die Pflanzen werden durch die Klimaschutzpaten beschafft und können durch verschiedene Finanzierungsquellen unterstützt werden:

  • Spendengelder
  • Crowdfunding-Kampagnen
  • Fördermittel

In der vorpommerschen Gemeinde Nossendorf wurde mit einer Zukunftswerkstatt das gemeinschaftliche Gestalten neu belebt. Die Zukunftswerkstatt ist eine moderierte Methode der Erwachsenenbildung zur gemeinschaftlichen Entscheidungsfindung und Problemlösung für gesellschaftliche Herausforderungen. Detaillierte Informationen zur Durchführung einer Zukunftswerkstatt befinden sich im KlikKS-Leitfaden ab Seite 11 (siehe „Die Zukunftswerkstatt“).

21 Menschen folgten der Einladung zur Zukunftswerkstatt und brachten sich aktiv in den partizipativen Gestaltungsprozess der Abendveranstaltung ein. Nach der Kritikphase und der Sammlung von Visionen für die 660-Seelen-Gemeinde Nossendorf ging es in die dritte und letzte Phase der Zukunftswerkstatt: die Umsetzung. In der Umsetzungsphase wurden konkrete Maßnahmen diskutiert, die aus den gesammelten Visionen für die Gemeinde abgeleitet worden waren. Am Ende dieser Phase hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, für ihre bevorzugten Projekte, Themen oder Maßnahmen abzustimmen und sich in eine Kontaktliste zur weiteren Arbeit an selbstgewählten Themen einzutragen. 80 Prozent der Anwesenden haben sich in mindestens eine Arbeitsgruppe eingetragen – ein voller Erfolg. Zum Abschluss der Abendveranstaltung waren alle zum offenen Austausch und gemeinsamen Essen eingeladen.

Die Arbeit in den einzelnen Themengruppen wird von den ehrenamtlichen Klimaschutzpat:innen vor Ort koordiniert und begleitet. Jeden letzten Mittwoch im Monat treffen sich eine oder mehrere Arbeitsgruppen im Kulturhaus Nossendorf, um an den verschiedenen Themen zu arbeiten und sich regelmäßig mit anderen Arbeitskreisen auszutauschen. Folgende Arbeitsgruppen haben sich bisher getroffen:

  • Kräuterwanderung
  • Stammtisch
  • Dorfverein
  • Energie
  • Rad- und Fußwege
  • Sanfter Tourismus

Weitere Gruppen zu den Themen Dorfladen, Bürgergenossenschaft und Flohmarkt befinden sich aktuell in der Findungsphase.

Eine Besonderheit in Nossendorf ist die kontinuierliche digitale Dokumentation der Veranstaltungen. Auf der vom ehrenamtlichen Klimaschutzpaten gepflegten Internetseite www.nossendorferthemen.de werden die verschiedenen Partizipationsmöglichkeiten vorgestellt. Dort besteht die Möglichkeit, in Kontakt zu treten und eigene Themen einzubringen.

Zusätzlich zu den Arbeitsgruppen vor Ort werden verschiedene Informationsveranstaltungen organisiert. Besonders erwähnenswert ist die Infoveranstaltung zu privaten Photovoltaikanlagen, die mit 50 Teilnehmenden und sieben regionalen Unternehmen sehr gut besucht war. Ein besonderes Highlight der Veranstaltung war die Verlosung eines Balkonkraftwerks durch ein Unternehmen, die einem Teilnehmer den Einstieg in die private Stromerzeugung ermöglichte.

Erfreulicherweise wurden in den Monaten nach der Veranstaltung die ersten PV-Anlagen in der Gemeinde installiert. Weitere Infoveranstaltungen zu Themen wie Energiesparen im Haushalt, Fördermittel für Privatpersonen sowie ökologisches Bauen und Sanieren sind bereits in Planung.

Durch ihr Engagement haben die ehrenamtlichen Klimaschutzpat:innen in Nossendorf nicht nur einzelne Veranstaltungen für die Menschen vor Ort durchgeführt, sondern im Rahmen der Zukunftswerkstatt Menschen zusammengebracht, die nun gemeinschaftlich an der Umsetzung selbstgesetzter Ziele arbeiten.

In der Gemeinde Wald Hohenzollern werden Austauschformate und Vernetzungsangebote großgeschrieben. Mit 2.700 Einwohnern gibt es kein hauptamtliches Personal im Bereich Klimaschutz. Hier bringen sich die Klimaschutzpaten ein, um über Themen wie Erneuerbare Energie und Biodiversität zu sprechen und zu informieren. Sie laden zu offenen Gesprächskreisen, Bürgerdialogen und Infoveranstaltungen ein. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde und Vereinen organisieren sie Räumlichkeiten, Referenten und Moderation.

Der Auftakt erfolgte über die Zukunftswerkstatt, organisiert von den Klimaschutzpat:innen und moderiert von der Ravensburger Energieagentur. Hieraus haben sich zwei Arbeitskreise gebildet, die sich regelmäßig treffen und Projekte planen. Die Gruppe „Energie“ hat zum Thema „Photovoltaik“ vier PV-Besitzer aus der Region eingeladen, von ihren Erfahrungen zu berichten. Sie informierten über Kosten, Nutzungsmöglichkeiten und steuerliche Aspekte.

Der gute Besuch der Veranstaltung zeigt: Der Gesprächsbedarf ist groß und der niedrigschwellige Ansatz kommt gut an. Die Bewerbung der Veranstaltung erfolgte vor allem über das Amtsblatt und die Homepage der Gemeinde. Um das Theoretische praktisch erfahrbar zu machen, lud ein Bürger zu einer Solarparty bei sich zu Hause ein, stellte seine PV-Anlage, Speicher und Wallbox vor und ermöglichte den Austausch darüber.

Um das Spektrum zu erweitern, gab es zwei Informationsveranstaltungen über Photovoltaik und Energiespartipps. Diese wurden von den Klimaschutzpat:innen organisiert und von einem Referenten der Energieagentur Ravensburg umgesetzt. Die Gruppe „Umwelt, Nachhaltigkeit und Mobilität“ organisierte eine Müllsammelaktion in der Natur. Auch dabei kommen Menschen zusammen, die sich austauschen, vernetzen und gemeinsam anpacken. Für die Helfer gab es Getränke und Vesper. Mit der Infoveranstaltung „Naturschutz im Garten - Biologische Vielfalt im eigenen Grün“ wurden die Teilnehmer aufgeklärt, wie ein Naturgarten auf dem eigenen Grundstück geschaffen werden kann.

Diese Veranstaltungen und Formen der Begegnung stärken das Miteinander vor Ort.

Sie laden ein zu:

  • Perspektivwechsel
    In Diskussionen über Themen wie Energieversorgung bringen Bürger unterschiedliche Erfahrungen, Meinungen und Fachkenntnisse ein. So entstehen neue Blickwinkel und Lösungsansätze. Experten klären vor Ort über Mythen und Fakten auf. Aktionen wie Solarpartys oder direkte Erfahrungsberichte von Bürgern stärken den praxisnahen Bezug.

  • Partizipation
    Bürgerdialoge ermöglichen den Menschen aktiv teilzuhaben am aktuellen Diskurs und an Entscheidungsprozessen, die ihre Lebensweise und ihre Umwelt betreffen. Sie tragen dazu bei, dass Bürger sich engagieren und ihre Gemeinde aktiv mitgestalten.

  • Innovation
    Bürgerdialoge sind eine Quelle für kreative Ideen und Innovationen. So können lokale Gemeinschaften und Individuen neue Lösungsansätze entwickeln.

  • Akzeptanz und Legitimation
    Durch offene Dialoge werden Bedenken frühzeitig identifiziert und ernst genommen.

Was es für eine gelungene Infoveranstaltung braucht:

  • Klar definiertes Ziel und Thema der Veranstaltung
  • Klare Verantwortlichkeit: Person(en), die sich für die Planung und Umsetzung der Veranstaltung verantwortlich fühlt (fühlen)
  • Öffentlichkeitsarbeit über Amtsblatt, Website der Gemeinde, Social Media wie Facebook und Instagram
  • Räumlichkeiten über Gemeinde, Vereine oder Initiativen
  • Referenten über Umwelt- und Energieverbände, Verbraucherzentrale etc.
  • Moderation

Im Herbst 2022 initiierte der seit 2019 aktive ehrenamtliche Klimaschutzpate, zusammen mit dem Ortsbürgermeister, für alle interessierten Bürger in der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Macken eine Infoveranstaltung zum Thema Nahwärme. Ein Referent der Energieagentur Rheinland-Pfalz stellte dabei alle wichtigen Gesichtspunkte einer kommunalen Nahwärmeversorgung vor. Nach der anschließenden Diskussion äußerten sich fast alle Anwesenden positiv zu einem solchen Projekt.

Im Nachgang gründete sich eine Projektgruppe „Nahwärme für Macken“ mit acht Teilnehmenden, darunter Bürger und Gemeinderatsmitglieder, die mittels eines Erhebungsbogens die Mackener Bürgerschaft zum Thema Nahwärme befragte. In zahlreichen Haustür-Gesprächen wurden das Vorhaben und seine Vorteile für jeden Haushalt nochmals erläutert.

Generell gilt bei einem warmen Nahwärmenetz: Die Wirtschaftlichkeit steigt mit der Anzahl der angeschlossenen Gebäude und damit der abgegebenen Wärmemenge für Heizung und Warmwasser pro Trassenmeter. Im Ergebnis waren rund 62 Prozent der Teilnehmenden an Nahwärme für ihr Gebäude interessiert. Insgesamt war der Fragebogen an 150 Haushalte verteilt worden, 124 wurden wieder zurückgegeben. Die überwiegende Mehrheit der Haushalte in Macken wird derzeit mit Öl beheizt, vereinzelt auch mit Flüssiggas, Strom oder Pellets.

Gleichzeitig verfolgt auch die übergeordnete Verbandsgemeinde Rhein-Mosel das Thema Wärmeversorgung in den Dörfern; sie hat eine Arbeitsgruppe zu diesem Thema gebildet. Außerdem hat die Verbandsgemeinde einer Machbarkeitsstudie für die Gemeinde Macken zugestimmt und sie mit tatkräftiger Unterstützung der Klimaschutzmanagerin auf den Weg gebracht. Die Studie wird zu 50 Prozent über die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze, Modul 1 des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bezuschusst. Bestandteil der Machbarkeitsstudie ist die Untersuchung unterschiedlicher Versorgungskonzepte mit dem Ziel einer wirtschaftlichen, emissionsärmeren Wärmeversorgung.

Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sollen Anfang 2025 vorgestellt werden; sie dienen dann als Entscheidungsgrundlage für den Bau des Netzes. Der Bürgermeister informiert regelmäßig im Mitteilungsblatt der Gemeinde über den Projektfortschritt. Die Arbeitsgruppe „Nahwärme für Macken“ steht Interessierten und bisher noch Unentschlossenen ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite.

Die Energieagentur Rheinland-Pfalz hat einen praxisnahen Leitfaden zur Umsetzung von Nahwärmenetzen erarbeitet. Der Leitfaden wurde 2023 überarbeitet und ist nun in aktualisierter Auflage verfügbar. Der Leitfaden gibt einen Überblick über die Umsetzungsmöglichkeiten und Vorteile von Nahwärmenetzen. Anhand zahlreicher Praxisbeispiele informiert er über erfolgsbestimmende Faktoren, technische Konzepte, Wirtschaftlichkeit, Fördermöglichkeiten sowie rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen.